Langweilige Raute oder erfolgreicher Hashtag

Bereits seit 2007 setzen Twitter-Nutzer auf Hashtags, um die zahlreichen Informationen zu strukturieren. Hashtags machen es möglich, gezielt einem ausgewählten Thema zu folgen – was bei dem quirligen Microblogging-Dienst ohne die Raute kein einfaches Vorhaben ist. Denn: Folgt man erst einmal einigen Personen, Unternehmen und Medien auf Twitter, füllt sich der Newsfeed schnell und sekündlich kommen neue Tweets hinzu. Auch Facebook hat Mitte dieses Jahres Hashtags eingeführt, jedoch mit weit weniger Erfolg. Google+ generiert sogar zusätzlich automatische Hashtags, wenn man ein neues Posting verfasst. Aber das nur am Rande. In den beiden Netzwerken hat sich das kleine Nummernkreuz bei den meisten Nutzern noch nicht durchgesetzt. Umso mehr Anwendung findet es jedoch beim schnelllebigen Kurznachrichtendienst Twitter. Somit bietet es sich auch für Unternehmen an, ihre Produkte, Dienstleistungen und Events über Hashtags zu „vermarkten“. Dabei spielt die Auswahl des Schlagwortes eine sehr wichtige Rolle: Auf einen fahrenden Zug aufspringen kann eine bestehende „Fanbase“ verärgern; ein noch nie dagewesener Hashtag dagegen interessiert erst mal gar niemanden. Was ist also der Königsweg? Den gibt es wahrscheinlich nicht, aber es gibt einige Anhaltspunkte, die bei der Suche helfen können.

Twitter Ads UK hat eine Infografik veröffentlicht mit der man prüfen kann, ob ein Hashtag überhaupt zielführend ist und ob der angedachte Hashtag Sinn macht.

Einige Punkte werden bei Betrachtung des Schaubilds schnell klar:

#Vorbereiten
Die Einführung eines Hashtags darf keine spontane Bauchentscheidung sein. Wenn Sie ein Projekt mit einem Hashtag begleiten wollen, müssen Sie sich vorab ausgiebig mit dem Thema beschäftigen.

#Strategie
Der Hashtag allein funktioniert nicht. Er sollte immer Teil einer langfristigen Strategie sein und auch auf anderen Kanälen publik gemacht werden. Nur so werden auch Menschen erreicht, die Ihnen nicht eh schon folgen.

#Trittbrettfahrer
Sie können für Ihre Kampagne einen bestehenden Hashtag aufgreifen. Aber dann MÜSSEN Ihre Informationen einen Mehrwert liefern und das Thema bereichern. Ansonsten kann es schnell passieren, dass Sie bereits vorhandene „Hashtag-Nutzer“ verärgern.

#Exklusiv
Entscheiden Sie sich für einen Hashtag, den es noch nicht gibt – was schon einmal gar nicht so einfach ist – sollte der verständlich sein und einen klaren Link zu Ihrem Thema herstellen.

#HarteArbeit
Hashtags, die aufgrund aktueller Ereignisse entstehen – z.B.. #btw2013 (Bundestagswahl2013) – sind Selbstläufer. Namen großer Marken oder Veranstaltungen oftmals auch. Jeder neue, unbekannte Hashtag jedoch erfordert viel Durchhaltevermögen bis er sich in der entsprechenden Community wirklich langfristig durchsetzt.

Um diese theoretischen Tipps nun auch in der praktischen Umsetzung zu sehen, haben wir einige Best-Practice-Beispiele für Sie zusammengetragen:

#MBtweetrace (Mercedes-Benz)

#foxatPlanetaTerra (VW)

#MakeItCount (Nike)

#FairTrade (Ben & Jerrys)

Wenn man aber den falschen Zeitpunkt erwischt, kann eine Hashtag-Kampagne auch böse nach hinten losgehen. So passiert der Fluggesellschaft Qantas mit dem Hashtag „#qantasluxury“. Schön ausgedacht, aber

–       knapp ein Monat nach einem Streik, der 70.000 Kunden der Airline im Stich gelassen hat
–       einen Tag, nachdem man die Verhandlungen mit den Gewerkschaften abgebrochen hat

der denkbar schlechteste Zeitpunkt. Der Hashtag wurde zwar von den Nutzern angenommen, aber hauptsächlich, um Empörung darüber auszudrücken.

 

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