Ultraschmal

Internet_of_Things

Die Hightech-Branche denkt gern in großen Dimensionen: Big Data, High Speed, Real Time. Das Internet der Dinge dagegen wird vom anderen Ende aufgerollt: im Ultraschmalband.

Sensoren, Prozessoren, Software, Switches und Router vernetzen künftig nicht nur Fertigungsanlagen und -maschinen, sondern bringen Intelligenz in Gegenstände des Alltags: Häuser, Autos, Uhren, Koffer, Haushaltsgeräte, Sportartikel, Kleidung. Vernetzt wird, was vernetzt werden kann. Auch im B2B-Bereich stößt Informationstechnik bis in den Produktkern vor: medizinische Geräte, Verkehrsinfrastruktur, Transportträger, Parkhäuser, Aufzüge – alles wird intelligent. Das Analystenhaus Gartner prognostiziert bis Jahresende 4,9 Milliarden verbundene „Dinge”, bis zum Jahr 2020 sollen es 25 Milliarden sein.

Damit die Vision Wirklichkeit wird, braucht es nicht nur marketinglastige Vorträge mit leuchtenden Powerpoint-Folien, sondern vor allem zuverlässige Basistechnologien. Zum Beispiel die von Sigfox. Das Startup aus Labège in der Nähe von Toulouse in Südfrankreich hat ein Verfahren zur besonders ressourceneffizienten Übertragung von M2M-Daten (machine-to-machine) entwickelt. Viele Kommunikationsprozesse im „Internet of Things” werden nämlich „over the air” laufen und drahtlose Übermittlungsverfahren nutzen. Genau das aber ist im Moment noch eine empfindliche Achillesferse im globalen Smart-Szenario: Die Bandbreiten der heutigen Mobilfunknetze sind schlicht zu groß und für die schlanken Datenpakete der Sensoren ungeeignet. Anbieter innovativer Lösungen und Services machen nicht selten die frustrierende Erfahrung, dass ihre Anwendung und die zur Verfügung stehende Netztechnik nicht zueinander passen.

Die patentierte Technologie von Sigfox erlaubt es, in weltweit verfügbaren lizenzfreien Frequenzbändern mit weniger Antennen zu operieren. Die Ausbreitungseigenschaften im Ultraschmalband und die hohe Effizienz des Modulationsverfahrens ermöglichen wesentlich größere Reichweiten als in der gängigen GSM-, UMTS- und LTE-Mobilfunkinfrastruktur. Portugal und Frankreich bauen gerade Sigfox-Netze auf, in den Niederlanden, in Belgien, Spanien und in Großbritannien ist bereits eine flächendeckende Abdeckung verfügbar. 2020 will Sigfox in insgesamt 60 Ländern präsent sein, natürlich auch in Deutschland. Experten wie Sympra-Kunde Gigatronik räumen der Technologie viel Potenzial ein: Die Datenübertragung für einen schlauen Rauchmelder oder einen vernetzten Parkscheinautomaten ist für rund zehn Euro im Jahr zu bekommen, ein konkurrenzlos günstiger Preis. In zehn Jahren verbraucht die Sigfox-Sendeeinheit gerade mal den Strom von zwei Batterien. Nähert sie deren Lebenszyklus seinem Ende, würde der Betreiber das natürlich rechtzeitig erfahren – durch eine Nachricht im Ultraschmalband.

Bild © Christoph Schmid

Spiel des Lebens

Erfolgreiche PR-Berater beherrschen zwei Dinge: Sie verstehen ihre Kunden und wissen, wie die Medien ticken. Nicht wenige in der Zunft haben ihr journalistisches Handwerkszeug von der Pike auf gelernt, meistens in einer kleinen Lokalredaktion. Ich auch. Vor über 25 Jahren erschien mein erster Bericht – und er war eine publizistische Katastrophe ersten Ranges. Den Mut, an dieser Stelle darüber zu schreiben, verdanke ich nicht zuletzt einem therapeutisch begabten Kollegen, der mich damals väterlich zur Seite nahm und mir einen jedi-mäßigen Rat gab, der mir bis heute im Berufsleben Halt gibt: „Scheiß’ drauf!“ Continue reading “Spiel des Lebens”

50 Stunden Indien

Brechend voll: Die Straßen von Bangalore.

Letzte Woche weihte Sympra-Kunde Daimler ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in Indien ein. Als Redakteur für das Fachmagazin „automotiveIT“ war ich live dabei – und konnte mir vor Ort ein Bild über den BRIC-Staat machen, den Marktanalysten gern als „schlafenden Riesen“ bezeichnen. Tatsächlich fand ich nur einen Teil der Metapher bestätigt: Das Land ist gigantisch. Aber geschlafen hat niemand: weder Indien, noch unsere Journalistengruppe. Continue reading “50 Stunden Indien”

Heute vor 20 Jahren…

…sah mein Handy so aus:

Das Motorola 3200 wog ein halbes Kilogramm, der Akku reichte für knapp acht Stunden (wenn man nicht telefonierte) und es passte in keine Hosentasche. Die Gesprächsminute im D-Netz kostete satte zwei D-Mark. Zurecht mögen Sie sich fragen: Wozu um alles in der Welt brauchte man damals so ein Ding? Die Antwort: zum Telefonieren. Etwas anderes konnte man mit dem „Knochen“ nämlich gar nicht machen. Continue reading “Heute vor 20 Jahren…”