Zirwes zeigt H2O

Wasser – Lebenselixier, in seinen verschiedenen Formen und Zuständen, gespeichert in Wolken, Gletschern, Flüssen, Seen und Meeren, gebunden im Eis, getaut als Schmelzwasser. So selbstverständlich Wasser für uns alle ist, so überraschend ist, wie der Künstler Stephan Zirwes dieses Element in seinen Bildern festhält.

Zirwes ist einer der weltweit renommiertesten Luftbildfotografen. Seit nun fast 20 Jahren fotografiert er aus Hubschraubern und seit mehr als zehn Jahren mit Drohnen. Bei Sympra zeigt er bis Ende August in seiner Ausstellung „H2O“ Wasser in unterschiedlichen Aggregatzuständen und Ästhetiken, aufgenommen mit viel Abstand aus der Vertikalen. Gletscher werden zu abstrakten Gebilden, Swimmingpools zu geometrischen Flächen, Kumuluswolken zu Gemälden. Dabei haben seine Fotografien so gar nichts gemeinsam mit den Luftaufnahmen, wie wir sie vom Internet her kennen.

Stephan Zirwes ist zweifacher Preisträger des Sony World Photographer Awards, des Hasselblad Master Awards und wurde 2018 bei der Verleihung der IPA International Photography Awards zum Architekturfotografen des Jahres gekürt. Seine Kunst wurde nach Ausstellungen in Deutschland bereits international sichtbar, unter anderem auf der Art Miami in Florida, im Museum of Modern Art in San Francisco und im Nationalmuseum für Fotografie in Kolumbien.

Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14.00 bis 18.00 Uhr und gerne nach Vereinbarung zu besichtigen. Am 20. Mai ab 18 Uhr führt der Künstler Stephan Zirwes selbst durch die Ausstellung.

 

Sympra stands with Ukraine

Wir bei Sympra verstehen uns als weltoffene und tolerante Menschen mit einer klaren, wertebasierten Haltung. Unsere internationalen Aktivitäten lehren uns täglich, unvoreingenommen miteinander umzugehen. Uns, die wir nur Frieden kennen, erschüttert die aktuelle Lage in der Ukraine tief. Darum haben wir unser Mitgefühl in aktive Hilfe umgesetzt – und werden das weiter tun. Mit der Deutschen Humanitären Stiftung (DHS) unterstützen wir einen langjährigen Partner, von dem wir wissen, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie am nötigsten gebraucht wird. Mit Geld- und Sachspenden aus den eigenen Taschen und aus der Unternehmenskasse – und mit Arbeitskraft: Ab Montag übernimmt die DHS die Erstaufnahmestelle ukrainischer Flüchtlinge an der polnisch-ukrainischen Grenze von den dortigen Einsatzkräften – wir stellen unsere GF frei, um als Teil des Einsatz-Teams vor Ort zu unterstützen.

Kriminacht bei Sympra

Ausgerechnet an Weihnachten, um genau 3:31 Uhr, geht bei der Polizei ein Notruf ein: am Apparat ein verzweifelter Vater, der den Tod seiner beiden Kinder meldet. Was ist passiert? Mitten in der Nacht wird Bernhard Scherrer von seiner Frau geweckt: Sie hat Angst, irgendetwas stimmt nicht. Scherrer steht auf. Ein Fenster steht weit offen. Jemand muss in ihre Wohnung eingebrochen sein. Sofort sieht er nach den beiden Kindern und findet sie reglos in ihren Betten: Sophie und Noah, acht und sechs Jahre alt, sind tot. Noch in derselben Nacht wird Bernhard Scherrer in Untersuchungshaft genommen. Anklage: Mord. Von einem Moment auf den anderen wird sein Leben ein Albtraum, der kein Ende nehmen will. Anhand der Befragungen des Verdächtigen durch die Kommissarin, den Aussagen des Polizisten, der in der Nacht als Erster vor Ort war, und von Beamten der Spurensicherung, der Rechtsmedizinerin, des forensischen Psychiaters, Nachbarn und Bekannten der Scherrers zeichnet Christine Brand das Leben der Familie und eine unbegreifliche Tat nach.

Die Schweizer Autorin liest am Donnerstag, dem 31. März 2022, ab 20 Uhr bei Sympra aus ihrem Kriminalroman „Bis er gesteht“. Dies ist eine Veranstaltung der 13. Stuttgarter Kriminächte, die vom 18. März 2022 bis 1. April 2022 stattfinden. Sympra ist Partner dieses Projekts und stellt an diesem Abend nicht nur das Besprechungszimmer zur Verfügung; vor der Lesung gibt es auch eine Führung durch die Ausstellung “H2O” des Fotokünstlers Stephan Zirwes auf allen Etagen unseres Büros.

Eintrittskarten zur Lesung in der Stafflenbergstraße und zu den Veranstaltungen an anderen interessanten Lokationen in Stuttgart gibt es im Vorverkauf per Online-Bestellung über stuttgarter-kriminaechte.de oder über reservix.de.

Vom schnellen Bauen – und was man daraus lernen kann

Vor kurzem traf ich mich mit den Kollegen vom Arbeitskreis Baufachpresse zur Jahrestagung in Münster. Eine Exkursion führte uns in den Hafen der Stadt, wo gerade ein großes Bürogebäude entsteht – dank verschiedener Planungswerkzeuge in atemberaubender Geschwindigkeit.

Vorab: Privat habe ich gerade ein Umbauprojekt, bei dem unterschiedliche Gewerke beauftragt sind. Wie schwierig es ist, hier die Workflows zu koordinieren, erfahre ich täglich. Tagelange Pausen auf der Baustelle sind zuweilen ärgerlich, weil sie das Projekt in die Länge ziehen. Aber ehrlich gesagt nicht wirklich tragisch, denn Kostensteigerungen oder Einnahmeausfälle sind nicht damit verbunden.

Anders auf der Baustelle in Münster, wo mehrere 10.000 Quadratmeter Bürofläche entstehen und schnellstmöglich vermietet werden sollen. Hier zählt (und kostet) jeder Tag, den die Bauarbeiten länger dauern. Diese führt die Köster-Gruppe* aus Osnabrück im Auftrag des Bauherrn aus, ein bundesweit tätiges Bauunternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro (2020).

Prozessorientiertes Bauen für mehr Effizienz und Effektivität

Bei der Baustellenbesichtigung stellte uns der Bauleiter das Köster-Prozess-System (KPS) vor. Mit dieser Produktionsmethode kann er eine effiziente Projektabwicklung, strikte Kosteneinhaltung und den vereinbarten Fertigstellungstermin verbindlich sicherstellen. Im KPS wird der gesamte Planungs- und Bauablauf detailliert abgebildet und gesteuert. Dahinter steckt ein IT-gestütztes Projektsteuerungsinstrument, das alle Baubeteiligten permanent über Qualität, Zeit und Kosten informiert.

Herzstück ist der KPS-Masterplan, in dem alle Phasen des Bauprozesse hinterlegt sind und mit dem eventuelle Abweichungen vom Soll direkt erkannt und rechtzeitig behoben werden können. Die Taktplanung sorgt anschließend für die Optimierung von Bauzeit, Kosten und Qualität. Dafür simulieren Ingenieure zu Baubeginn „den Takt“ am Modell und erkennen so mögliche Schwachstellen für einen optimalen Arbeitsfluss.

Was mich aber am meisten beeindruckt hat, war nicht die ausgefeilte Softwarelösung, sondern die Umsetzung der Planung vor Ort, im Container auf der Baustelle. Hier treffen sich morgens für 15 Minuten alle Projektpartner und schauen gemeinsam auf den „Last-Planner“. Auf farbigen Post-its notieren sie Engpässe, Probleme, die sie beseitigen müssen, Gründe für Verzüge, sammeln auf Übersichtslisten Aufgaben, die am selben Tag oder in den darauffolgenden zu erledigen sind. Alle Notizen werden einem standardisierten Planungsraster an der Wand vom KPS-Container zusammengetragen und dort visualisiert. Erledigte Aufgaben werden abgehängt oder durchgestrichen. Köster spart durch die Feinabstimmung aller tagesaktuellen Bauaufgaben Zeit und Kosten und erhält hohe Planungssicherheit durch Transparenz über alle Bauabläufe für Auftraggeber, Baupartner und Nachunternehmer.

Der „Last Planner“ ist ein verblüffend einfaches Verfahren, um Prozesse zu beschleunigen. Sein Erfolgsgeheimnis ist, dass sich alle Beteiligten jeden Morgen live treffen, sich austauschen und relevante Themen niedrigschwellig in ein vorgegebenes Raster bringen. Planung kann manchmal so einfach sein!

*Disclaimer: Sympra unterstützt die Köster-Gruppe bei der regionalen Öffentlichkeitsarbeit in Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, dem Saarland, Baden-Württemberg und Bayern.

Im Baubereich zu Hause: Immobilien brauchen PR

„Zurzeit verkaufen sich Immobilien doch von selbst – wozu braucht’s da überhaupt PR?“

Der Immobilienmarkt boomt, an bezahlbarem Wohnraum herrscht Mangel, private und institutionelle Anleger investieren in Immobilien. Auf meinem Weg zur Arbeit fahre ich an zig Baustellen vorbei, wenn ich aus meinem Bürofenster schaue, sehe ich überall Krane. Aber hier geht nicht nur quantitativ die Post ab: Die Anforderungen an Gebäude in Sachen Energieeffizienz steigen. Innovative Baustoffe und -verfahren tragen entscheiden zur Energiewende im Bau bei.

Es gibt also in diesem Zusammenhang ganz viele Themen, die kommuniziert werden müssen und können. Bei Sympra beschäftigen wir uns tatsächlich bereits seit fast 30 Jahren mit den Themen Bauen und Immobilien und durften in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe interessanter Projekte kommunikativ unterstützen.

Mitten in der Stuttgarter Innenstadt entsteht gerade entlang der Eberhardstraße 18 bis 22 ein attraktives Gebäudeensemble. Das Wohn- und Geschäftshaus „Vier Giebel“ zeichnet sich architektonisch durch seine markante Giebeldachstruktur sowie die detailreiche Natursteinfassade aus und vereint historischen Charme mit der nachhaltigen Bauweise und der Modernität eines Neubaus. Durch die neu gedachte Interpretation Stuttgarter Altstadthäuser fügt sich das Vier Giebel harmonisch in den städtebaulichen Zusammenhang ein und trägt mit seiner vielfältigen Nutzungsmöglichkeit zu einer lebenswerten Gestaltung des gesamten Quartiers bei. Die LBBW Immobilien-Gruppe, das Immobilien-Kompetenzzentrum im Konzernverbund der Landesbank Baden-Württemberg, hat uns mit der kommunikativen Begleitung des Projekts beauftragt. Wir sind für die kontinuierliche Medienarbeit rund um das Projekt sowie die Neighborhood Relations zuständig und erstellen aktuellen Content für die Website www.viergiebel.de, um die Nachbarschaft und potenzielle Mieter der Wohn- und Gewerbeflächen über den Baufortschritt zu informieren.

Wohnbau-Studio hat unter der Marke „Campo“ bereits fünf Studenten‐Wohnheime in städtischer Lage realisiert und dabei fortschrittliche Bautechniken mit hohem Vorfertigungsgrad ein- sowie moderne Energiekonzepte und Speichertechniken umgesetzt. „Campo V“ in Stuttgart-Vaihingen setzt als erstes AktivPLUS-Haus im Geschosswohnungsbau in Stuttgart Standards für das energieeffiziente Wohnen der Zukunft. Ziel dieses wissenschaftlich begleiteten Bauvorhabens ist die Umsetzung eines ganzheitlichen innovativen Energiekonzepts, das den nahezu klimaneutralen Gebäudestandard, den „nearly‐zero‐energy‐building“‐Standard, gemäß den Forderungen der EU erreicht. Wir haben die Eröffnung des Wohnheims mit Medienarbeit (Organisation eines Pressegesprächs, Objektreportagen etc.) begleitet.

Seit Sommer betreuen wir die börsennotierte Vonovia im Regionalbereich Württemberg. Vonovia bietet rund einer Million Menschen in Deutschland ein Zuhause. Das Unternehmen beteiligt sich daran, Antworten auf die aktuellen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt zu finden und setzt sich ein für mehr Klimaschutz, mehr altersgerechte Wohnungen und für ein gutes Zusammenleben in den Quartieren. Zudem beteiligt sich Vonovia an der im Moment besonders wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe: dem Bau neuer Wohnungen. Wir unterstützen Vonovia bei der regionalen Medienarbeit, u. a. an den Standorten Stuttgart, Kornwestheim, Ulm und Neu-Ulm, Konstanz, Heilbronn, Heidenheim und Ludwigsburg. Zudem setzen wir regionale Publishingprojekte um.

Bereits in der Vergangenheit haben wir Projekte für Aurelis Real Estate und Hines unterstützt. Besonders interessant finde ich bei unseren Immobilienkunden das breite Spektrum an Dienstleistungen, das wir hier offerieren können; es reicht von (über)regionaler Medienarbeit über Aktivitäten im politischen Raum bis zu Objektberichten für die Fachpresse und eigenen Publikationen für Mieter oder Kaufinteressenten. Manchmal, zum Glück aber selten, braucht es auch unsere Kompetenz als Krisenkommunikatoren. Gerade weil in der Öffentlichkeit so intensiv über Wohnen und Bauen diskutiert wird und weil viele gute Projekte es verdient haben, von den Zielgruppen (richtig) wahrgenommen zu werden, sind Public Relations für die Branche so wichtig und so relevant.

Bilder: LBBW Immobilien, Wohnbau-Studio, Vonovia

Neues aus HR*

*befreundeter Agenturen

Wenn sich Agenturinhaber ab und zu zum gemeinsamen Mittagessen treffen, ist dies natürlich immer auch eine geeignete Plattform, um allerlei Kuriositäten aus dem Agenturalltag auszutauschen. In den vergangenen Wochen habe ich aber einige Geschichten gehört, die mich schon nachdenklich stimmten: von Mitarbeitern, die täglich um 16:55:00 Uhr das Haus verlassen, von solchen, die seit März 2020 schon gar nicht mehr ins Büro kommen, von solchen, die bereits nach zwei Tagen kündigen („Habe was anderes gefunden.“) und von denen, die an ihrem ersten Arbeitstag gar nicht erst erscheinen („Ghosting“ ist der Fachbegriff hierfür).

Meine Kollegin Belinda von Creative Consulting Group in Hongkong berichtete mir, dass sie in letzter Zeit häufig mit Jobwechslern zu tun hat: Kollegen, die in ihrer Agentur Public Relations betreiben, durchaus engagiert, sich weiterbilden, nach einem Jahr aber beschließen, sich doch lieber in einem Hospital um Kranke zu kümmern oder in einem Hotel an der Rezeption zu stehen.

Das passt zu dem Fall, den mir ein befreundeter Agenturchef erzählte von seinem Mitarbeiter, der während des Lockdowns so weit in sich ging, dass er feststellen musste, dass seine Zukunft nicht in der Öffentlichkeitsarbeit liegt und er jetzt eine Ausbildung zum Heilpraktiker startete. Gut, wir hatten auch mal eine Kollegin, die jetzt Yogakurse für Kleinkinder und Hunde anbietet.

Nachvollziehbar der Kollege, der seinem Chef eröffnete, dass Homeoffice so gut geklappt hat, dass er jetzt seinen Wohnsitz final nach Mallorca verlegen werde und von dort aus – weiterhin – remote zuarbeiten würde. Der Chef hat dem nolens volens zugestimmt, und ich nehme mal an, es klappt. Die Geschäftsführerin einer Münchner Agentur aus unserem Verband hat ein ähnliches Ansinnen von einem ihrer Mitarbeiter abgelehnt – der wollte allerdings seinen Berater-Arbeitsplatz nach Sri Lanka verlegen.

Oder einfach mal ein gap year einlegen und chillen. Oder mit einem Segelboot ein Dreivierteljahr durchs Mittelmeer brausen. Oder überhaupt ans Mittelmeer ziehen, weil der Partner so gerne surft und das Meer „einfach in der Nähe braucht“. Alles reale Beispiele aus meinem näheren Umfeld.

Während viele unserer Kunden auch auf absehbare Zeit das Homeoffice angeordnet haben (und Mitarbeiter zu ganz dringenden Terminen nur mit 3G + tagesaktuellem Test + FFP2-Maske + Abstand stundenweise ins Büro dürfen), haben es die meisten mir bekannten Agenturen ihren Mitarbeitern freigestellt, wieder ins „echte“ Büro zu kommen. Insbesondere auch, um die Agenturkultur wieder zu spüren, zu be- und erleben. Die allermeisten machen davon Gebrauch, unter Einhaltung der entsprechenden Hygienevorschriften.

Bild: blümchen36 / photocase.de

Interview mit Galerist Marko Schacher

September 2021: Marko Schacher eröffnet die Ausstellung “SINNFLUTEN”

Marko, vor sechs Jahren gab’s die Schau „Bodybuilding“. Erinnerst Du Dich noch an Deine erste Ausstellung in unseren Agenturräumen?

Klar, damals zeigte ich Gemälde von Johanna Jakowlev, Flechthäuser von Marc Dittrich und Steinskulpturen von Uli Gsell. Thema war die Architektur als Körper. Und im Jahr darauf folgte die Ausstellung „Body and Soul“ mit Gemälden von Tesfaye Urgessa, Christiane Köhne und Axel Teichmann und Skulpturen von Birgit Feil. Im Fokus stand diesmal, als Kontrast zur vorherigen Schau, der menschliche Körper.

Ein Höhepunkt war für uns 2018 Deine Ausstellung „25-25-25“ zum 25-jährigen Sympra-Jubiläum …

… bei der 25 Künstlerinnen und Künstler mit 25 Exponaten vor Ort Bürotätigkeiten interpretiert und sich in das Interieur geschmuggelt haben. 2019 folgte die Foto-Ausstellung „Sieg der Stille“ mit Exponaten von Klaudia Dietewich, Peter Franck, Marcus Gwiasda, Kerstin Kuntze, Martin Leuze, Yves Noir, Jürgen Palmer, Josh von Staudach und Susanne Wegner, die aufgrund der Corona-Pandemie fast eineinhalb Jahre an den Wänden hing. Aktuell kuratiere ich zusammen mit meiner Frau und Co-Galeristin Katrin eine Ausstellung mit Werken von Klaus Heuser. Dessen künstlerische Spannbreite ist so groß, dass Uneingeweihte vor den sehr unterschiedlichen Exponaten durchaus eine Gruppenausstellung vermuten werden.

Wir geben Dir vollkommene Freiheit bei der Auswahl der Werke und deren Hängung. Nicht immer, aber fast.

Trotzdem fühle ich, dass das Vertrauen in mich, mein Gespür für die Auswahl der richtigen Werke und deren adäquate Hängung im Laufe unserer nunmehr fünfjährigen Zusammenarbeit größer geworden ist. Ihr freut Euch ja immer auf die neue Kunst an Euren Wänden. Oft merke ich, dass es Euch schwerfällt, die liebgewonnenen Kunstwerke in der unmittelbaren Arbeitsumgebung loszulassen. Dass sich ein Unternehmen Ausstellungen von Fachmenschen kuratieren lässt, ist übrigens die erfreuliche Ausnahme. Oft suchen die Chefs die Künstler selbst aus oder gehen fatalerweise auf Vorschläge ihrer Kunden ein, die zuhause vermeintlich künstlerisch tätige Familienmitglieder haben.

Was reizt denn Dich als Galeristen an den Ausstellungen bei uns?

Die Aussicht auf etwaige Verkäufe spielt tatsächlich eine untergeordnete Rolle. Ich kann auf die großzügige Architektur der wunderschönen Jugendstil-Villa reagieren. Und ich kann mit den ausgewählten Exponaten Abläufe bei Sympra kommentieren. Wenn ich zum Beispiel fratzenhafte Finanzexperten von Klaus Heuser in den Raum der Buchhaltung hänge oder heimelig anmutende, privat wirkende Fotos von Jürgen Palmer in einer eher intimen Ecke im 1. Obergeschoss präsentiere, entstehen reizvolle Dialoge mit dem hauseigenen Tresor und der Kaffeemaschine. Vor allem der große, hohe, mit einem eigenwilligen Leuchter bekrönte Besprechungsraum ist ein Traum. Es war fantastisch, als dort 2015 drei gemalte Protagonisten von Tesfaye Urgessa an der Wand Platz nahmen und für einige Monate an allen Treffen und Essen im Raum teilnahmen. Ein buchstäbliches Highlight war es, als Jenny Winter-Stojanovic mit ihren von innen leuchtenden Folienskulpturen-Gewächsen den Kronleuchter in der Sympra-Aula umgarnen durfte. Als diese Arbeit nach Ablauf der Ausstellung „25-25-25“ entfernt wurde, haben bei Sympra einige geheult. Wirklich!

Ein schöner Nebeneffekt ist die Werbung für unsere Galerie. Die Sympraner und deren Freunde, Gäste und Kunden lernen auf diese Weise einige „Schacher-Künstler“ kennen und bekommen eventuell Lust, auch unsere Galerie im Stuttgarter Galerienhaus zu besuchen. Dass Sympra im Falle eines Verkaufs keine Prozente abbekommen möchte und die Kuratorentätigkeit sogar finanziell honoriert, ist eine schöne Sache.

Marko Schacher betreibt seit 2011 die Galerie „Schacher – Raum für Kunst“ im Galerienhaus Stuttgart. Anfangs alleine und mittlerweile zusammen mit seiner Gattin Katrin präsentiert er junge, zeitgenössische Kunst als Raumerlebnis.

Januar 2020: Marko Schacher führt durch “Sieg der Stille”

„Die Kunst soll zu den Menschen kommen“ – Interview mit Galerist Mario Strzelski

Mario, Du warst der erste Galerist, der eine Ausstellung bei uns in der Agentur kuratiert hat.

Über Eure Einladung habe ich mich damals sehr gefreut. Ich sollte alle Räume Eurer Agentur ausstellungstechnisch bespielen. Das war für mich aber eine große Herausforderung, weil ich davor noch nie so viel Hängefläche zur Verfügung hatte.

Wir freuen uns ja ein halbes oder dreiviertel Jahr lang an tollen Kunstwerken. Aber was bringt die Zusammenarbeit für Dich als Galeristen?

Die Möglichkeit mit neuen kunstinteressierten Menschen in Kontakt zu kommen, war und ist für mich erste Prio.

Was ist der größte Unterschied zwischen den Ausstellungen bei uns und denen in Deiner Galerie?

Es gibt immer Unterschiede, ob man im white cube hängt oder eben im Umfeld von Büroarbeitsplätzen. Bei Ausstellungen außerhalb der Galerie musst Du Dich auf andere Räumlichkeiten, andere Perspektiven, anderes Licht etc. einstellen. Spannend ist für mich aber immer auch der Kontakt zum Team von Sympra. Da kommen oft Fragen zu den Kunstwerken, manchmal auch recht kritische. Oft dürfen sich Deine Kolleginnen und Kollegen ja auch Lieblingstücke für ihr direktes Arbeitsumfeld aussuchen. Inzwischen kenne ich Eure Räume und weiß, welcher Künstler mit seinen Werken gut passt. Manchmal weiß ich schon ganz genau, welches Bild ich wo hängen werde.

Stellst Du eigentlich, außer bei Sympra, häufiger außerhalb Deiner Galerie aus?

Ich mochte schon immer den Gedanken, dass die Kunst zu den Menschen kommt. Außerhalb meiner Galerie veranstalte ich jährlich im Stuttgarter Dillmann-Gymnasium eine große Pop-up-Galerie unter Beteiligung von rund 20 Künstlerinnen und Künstlern. Zudem gibt es immer wieder Anfragen von Kanzleien oder Agenturen, ob ich dort nicht Ausstellungen realisieren könnte. Ich nehme Angebote gerne wahr, wenn die finanziellen Voraussetzungen stimmen. Allerdings möchte ich die Außer-Haus-Arbeit aber nicht überhandnehmen lassen, einfach, weil mir die Ausstellungen in meiner Galerie sehr wichtig sind und beide Formate meine ganze Aufmerksamkeit brauchen.

Mario Strzelski ist Inhaber der Strzelski Galerie im Herzen von Stuttgart mit einem Schwerpunkt auf zeitgenössischer Kunst. Neben der Förderung junger Nachwuchstalente steht insbesondere auch die Vermittlung zwischen Künstlern und Interessenten sowie deren künstlerische Beratung im Zentrum seines Interesses.

Wie die Kunst zu Sympra kam

2021: Sympra zeigt Werke von Klaus Heuser

Als wir im Sommer 2002 unsere Villa in der Stafflenbergstraße bezogen hatten, bereiteten uns die großen, leeren, weißen Wände Kopfzerbrechen: Die von unserem früheren Büro mitgebrachten Bilder entsprachen weder vom Format, noch von der Qualität den Anforderungen der neuen Örtlichkeit. Daher baten wir befreundete Grafiker und Fotografen um die zeitlich begrenzte Bereitstellung großformatiger Bilder, was diese gerne umsetzten. Unsere Büroeröffnung begleiteten wir mit einer Vernissage und einer Führung durch die temporäre Galerie. Tatsächlich war das „Problem der leeren Wände“ aber nur aufgeschoben, denn unsere Partner holten ihre Kunstwerke nach sechs Monaten wieder ab.

Zufällig ergab sich ein Kontakt zu einer deutsch-französischen Künstlergruppe, die bereits Werke für eine Ausstellung zusammengestellt hatte, die die Galerie jedoch kurzfristig abgesagt hatte. Für uns ein glücklicher Zufall, und wir boten der Gruppe unsere Räumlichkeiten an. Die zehn Künstlerinnen und Künstler bespielten das komplette Gebäude mit ihren qualitativ sehr hochwertigen Werken.

Auf dieser Erfahrung aufbauend, sollten in den folgenden zwanzig Jahren fast dreißig weitere Ausstellungen stattfinden. In den ersten Jahren luden wir vor allem Künstler aus unserem persönlichen Umfeld ein. Von Anfang an ging es uns darum, hochwertige zeitgenössische Kunst auszustellen. Um dies langfristig zu gewährleisten, strebten wir 2009/2010 die Zusammenarbeit mit Galeristen an, die künftige Ausstellungen mit Künstlerinnen und Künstlern ihrer Galerien kuratieren sollten. Seither wurden die Ausstellungen bei uns zumeist von den Galeristen Amrei Heyne, Marko Schacher und Mario Strzelski konzipiert und organisiert.

Zu den dreißig Ausstellungen in der Stafflenbergstraße gehörten Einzel- und Gruppenausstellungen, gezeigt wurden Gemälde, Fotografien, Skulpturen, Performances und Installationen, einige Vernissagen haben wir musikalisch (z. B. Musikerportraitfotos von Kai R. Joachim) oder kulinarisch (z. B. Fotoausstellung „Sweets“ von Simone Eckert) begleiten lassen, Teile von Ausstellungen fanden im Park statt. Da Kunst immer auch Geschmacksache ist, fällt es schwer, ein Ranking der verschiedenen Veranstaltungen zu erstellen. Hervorheben möchte ich die Ausstellung mit Werken des international bekannten Grafikdesigners Kurt Weidemann, der im Laufe der Ausstellung 88-jährig verstarb, die Jubiläumsausstellung „25-25-25“ anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Agentur mit 25 Werken von 25 Künstlern, die allesamt zuvor schon einmal in der Stafflenbergstraße ausgestellt hatten, und die Werkschau von Stefan Wieland, aus der ein Motiv zum Leitbild in der Außendarstellung von Sympra geworden ist.

Für alle Beteiligten – Agentur, Galeristen und Künstler – war und ist es eine klassische „Win-win-Situation“. Und so sehr wir uns an den aktuell gehängten oder aufgestellten Kunstwerken freuen, so gespannt sind wir immer wieder darauf, was als Nächstes kommt.

2017: Installation der Künstlerin Jenny Winter-Stojanovic zur Jubiläumsausstellung „25-25-25“

Noch so’n Siegel …

Ziemlich nebulös: die Qualitätssiegel-Szene in Deutschland

 

„Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Ihr Unternehmen auf Basis einer aktuellen Bevölkerungsumfrage zu Deutschlands Besten Ausbildungsbetrieben gehört und gratuliere zur Auszeichnung einer hohen Attraktivität als Ausbildungsbetrieb!“ Diese Mail hat vor ein paar Tagen ein Kunde von uns erhalten. 3.998 Ausbildungsbetriebe aus den Wirtschaftszweigen Dienstleistung, Handel und Industrie seien bewertet worden, unser Kunde habe mit 2,929 Punkten sogar die Spitzenbewertung „hohe Attraktivität“ erreicht. Schön – nur: Unser Kunde hat genau einen Auszubildenden.

Ganz sicher wird er daher auch nicht die 7.500 Euro aufbringen, damit er das Qualitätssiegel ein Jahr lang als E-Mail-Abbinder oder auf der Website nutzen darf. (Die Rezertifizierung würde übrigens 10.500 Euro kosten.)

Die Liste von Deutschlands Besten Ausbildungsbetrieben wurde vom Medienpartner DIE WELT veröffentlicht. Schaut man sich dort die Liste mal an, entdeckt man u. a. auch eine insolvente Textilhandelskette, ein Autohaus, einen Getränkemarkt, einen Bäcker. Allein in der Kategorie Handel sind rund 250 ausgezeichnete Unternehmen aufgeführt.

Wie das Marktforschungsinstitut ServiceValue zu seiner Bewertung gekommen ist, ist natürlich nicht zu erfahren. Außer Ausbildungsbetrieben nehmen die Marktforscher regelmäßig alles Mögliche unter die Lupe: die besten E-Bike-Fachhändler 2021, die Fairness von Stromversorgern oder die Kundenorientierung für 18 Reifen- und Kfz-Service-Anbieter. Bei jedem Ranking wird es vermutlich zahlreiche ausgezeichnete Unternehmen geben, denen ein Qualitätssiegel angeboten wird.

Das Geschäftsmodell – das muss man neidlos zugeben – ist beeindruckend. Dass es funktioniert, wird deutlich, wenn man die Menge an Siegeln von WELT, Focus Money, BILD etc. in E-Mail-Abbindern, in Stellenanzeigen und auf Websites sieht.

  • Ich habe gar nichts gegen Qualitätssiegel – ganz im Gegenteil: Sie sind Ausweis dafür, dass ein Unternehmen besonders gute Leistung bringt oder sich anderweitig auszeichnet. Wir bei Sympra sind ja auch stolz auf unser CMS-III-Siegel, das wir gerne zeigen. Es sollte aber auch immer nachvollziehbar sein, welche Kriterien erfüllt wurden, um das Siegel zu bekommen.
  • Ich nehme an, dass kleinere Unternehmen, die den Stellenwert der Siegel nicht so richtig einschätzen können, genauso versucht sind, Geld für ein Siegel aufzubringen, wie große, bei denen es auf die paar Tausend Euro nicht so ankommt.
  • Die Siegel verfehlen bei vielen unbedarften Konsumenten bestimmt nicht ihre Wirkung. Die Strahlkraft renommierter Tageszeitungen oder Fachmagazine trägt mit dazu bei, dass sie vorgeben, eine Orientierung auf dem Markt zu vermitteln. Wenn meine Hausbank früher rund ein Dutzend dieser Vignetten auf ihrer Website veröffentlicht hatte, musste sie ja wohl kunden-, sparer- und mittelstandorientiert super sein.

Der Vollständigkeit sei erwähnt, dass wir laut dem Magazin „Business Punk“ eine der „Top-200-PR-Agenturen in Deutschland“ sind. Der Einsatz des entsprechenden Siegels hätte zwischen 5.000 und 10.000 Euro gekostet. Wir haben davon Abstand genommen, es zu erwerben.